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Blaeu und seine Globen

Der Himmels- und Erdglobus von Willem Jansz. Blaeu (1571-1638) waren im 17. Jahrhundert führend auf dem Gebiet der kartografischen Techniken. Die Globen aus der Erbgutbibliothek wurden im Jahr 1836 von Freiherr de Pret de Terveken der Stadt Antwerpen geschenkt.

 

Willem Jansz. Blaeu

Im Jahr 1595 begab sich Willem Jansz. Blaeu (1571-1638), Sohn aus einer reichen Heringshändlerfamilie, auf Studienreise nach Dänemark. Dort ging er bei dem berühmten Astronom Tycho Brahe in die Lehre, wo er seinem Interesse an der Mathematik und Astronomie nachgehen konnte und lernte, Instrumente zu bauen, astronomische Beobachtungen zu machen und Bücher zu drucken. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande ließ sich Blaeu in Amsterdam nieder, der ideale Ort für einen Hersteller von Navigationsinstrumenten und Karten. Hier erschien Blaeus erstes bedeutendes Buch im Jahr 1608: Het licht der zeevaart, een handleiding voor het navigeren op zee (Das Licht der Seefahrt, ein Handbuch über die Navigation zur See).

Die Globen von Blaeu

Blaeus größter Erfolg waren seine Atlanten und Globen. Im Jahr 1616 fertigte er mit zwei Globen mit einem Durchmesser von 68 cm die größten Globen der damaligen Zeit. Über siebzig Jahre blieben dies die größten Globen auf dem Markt. Globen von dieser Größe wurden vor allem für wohlhabende Sammler und Gelehrte hergestellt und waren wohl eher Statussymbol als wissenschaftliches Instrument. Dennoch verbesserte Willem Blaeu seine Globen ständig, um die neuesten Entdeckungen einzuarbeiten.

Im Jahr 1638 übernahm sein Sohn Joan nach dem Tod des Vaters das Unternehmen. Er stellte weiterhin Globen her und hielt diese Produktion aufrecht: Von den 68 cm Globen gibt es heute noch 102 Erdgloben und 97 Himmelsgloben, wobei die übergroße Mehrheit in der Zeit von Joan Blaeu gedruckt wurde. Auch die Globen aus der Erbgutbibliothek wurden von Joan Blaeu hergestellt.